Erfahrungsbericht: Duales Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der Berufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein
Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.
Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Jana, wie ihr duales Studium an der Berufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein verlaufen ist und warum sie sich für den Bereich Wirtschaftsingenieurwesen entschieden hat.
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Erfahrungsbericht von Jana
Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:
Es ist sinnvoll, die Umsetzung des theoretisch Gelernten im Unternehmen kennenzulernen bzw. sich über die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis schon während des Studiums bewusst zu werden.
Ich fand und finde immer noch, dass die Verbindung von Theorie und Praxis in dem System des dualen Studiums optimal gelungen ist. Es ist sinnvoll, die Umsetzung des theoretisch Gelernten im Unternehmen kennenzulernen bzw. sich über die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis schon während des Studiums bewusst zu werden. Des Weiteren hat man durch die Kooperation mit einem Unternehmen in den meisten Fällen gute Chancen, nach dem Studium übernommen zu werden und schon nach kurzer Zeit verantwortungsvolle Aufgaben zu betreuen. Vor allem diese Gründe und natürlich die Ausbildungsvergütung während der gesamten Studienzeit haben mich dazu bewegt, dual zu studieren.
So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:
Zunächst hatte ich mich für ein Studium im Wirtschaftsingenieurwesen entschieden. Daraufhin habe ich Angebote für ein duales Studium in dieser Fachrichtung gesucht und bin über die Homepage der Berufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein auf E.ON Hanse aufmerksam geworden. Da die Energiebranche mein Interesse geweckt hat, habe ich mich direkt bei E.ON Hanse auf den dualen Studienplatz beworben. Einige Wochen später musste ein Online-Test absolviert werden, woraufhin ein persönliches Gespräch folgte. Schon wenig später hatte ich die Zusage. Um die Einschreibung an der Berufsakademie hat sich ausschließlich das Ausbildungsunternehmen gekümmert, damit hatte ich nichts zu tun.
So lief mein duales Studium ab:
Das Studium war schon stressig, aber es hat vor allem sehr viel Spaß gemacht und man hat eine erstklassige Betreuung durch die Dozenten und Unterstützung durch die anderen Studenten erfahren, da das Studium in sehr kleinen Gruppen abläuft (ca. 20 Studenten).
Obwohl das Wintersemester offiziell erst im Oktober begann, haben wir duale Studenten schon im August mit den anderen Azubis zusammen angefangen und zwei Einführungswochen miteinander verbracht, um sich kennenzulernen. Anschließend wurden ein Metall- und ein E-Technik-Grundlagen-Lehrgang im Unternehmen und ein weiterer Abteilungseinsatz durchgeführt, bevor im Januar das erste Theoriesemester begann.
E.ON Hanse hat drei große Standorte: Quickborn, Hamburg und Rendsburg. Da die Berufsakademie in Kiel ist, konnte ich mit meinem Ausbildungskoordinator meistens passende Abteilungen in Rendsburg finden, so dass ich in Kiel wohnen konnte. Das Studium an sich war in sechs 10-wöchige Semester unterteilt. Die letzte Woche war ausschließlich für Klausuren vorgesehen. Teilweise hatten wir ca. 40 Stunden Unterricht pro Woche, Eigenarbeit zu Hause noch nicht eingerechnet. Dementsprechend war das Studium schon stressig, aber es hat vor allem sehr viel Spaß gemacht und man hat eine erstklassige Betreuung durch die Dozenten und Unterstützung durch die anderen Studenten erfahren, da das Studium in sehr kleinen Gruppen abläuft (ca. 20 Studenten). Gab es Probleme, hatte der Ausbildungskoordinator von E.ON Hanse immer ein offenes Ohr!
Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:
Positiv:
- Kleine Lern- und Studiengruppen
- Persönlicher Kontakt zu den Dozenten
- Viel Projektarbeit (in Wirtschaftsingenieurwesen an der o. g. BA)
- Geregelter Studienablauf (geordneter Rahmen, keine unnötig langen Studienzeiten)
- Verbindung zu einem Unternehmen – Übernahmechancen
- Kennenlernen des Arbeitsalltags in einem Unternehmen
- Nach drei Jahren sehr gute Voraussetzungen für den Start ins Berufsleben
- Ausbildungsvergütung während des gesamten Studiums
Negativ:
- Teilweise sehr stressig
- Hoher Arbeitsaufwand
- Keine freie Einteilung des Studiums möglich
Meine Tipps für Studieninteressenten:
Studieninteressenten, die sich das "typische Studentenleben" wünschen, würde ich das duale Studium nicht empfehlen, auch wenn auch bei uns der Spaß nicht zu kurz kam!
Als Studieninteressenten sollte man sich auf jeden Fall auch auf Messen informieren. Ich habe dieses nicht getan, jedoch im Nachhinein sehr viele positive Erfahrungen machen können. Des Weiteren sollte man sich ca. ein Jahr vor Beginn des Studiums bei den Unternehmen bzw. den FHs oder BAs bewerben (je nachdem, wie es gewünscht wird). Man sollte ich auf jeden Fall über den Arbeitsdruck und den Zeitaufwand bewusst sein und ehrgeizig sein, das geplante Studium in der entsprechenden Zeit mit entsprechendem Fleiß zu schaffen. Studieninteressenten, die sich das "typische Studentenleben" wünschen, würde ich das duale Studium nicht empfehlen, auch wenn auch bei uns der Spaß nicht zu kurz kam! Denjenigen, die allerdings in kurzer Zeit eine sehr gute Ausbildung haben wollen, ist das duale Studium auf jeden Fall zu empfehlen!
Danke für den Einblick in dein duales Studium, Jana!