Erfahrungsbericht: Duales Studium BWL - Spedition, Transport und Logistik an der DHBW Mannheim
Über ein duales Studium hört und liest man viel – aber was davon entspricht auch der Wahrheit? Was sollte man unbedingt wissen, wenn man dual studieren möchte und wie sieht das Studentenleben an den verschiedenen Hochschulen und Berufsakademien aus? Wir haben Studenten und Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.
Im nachfolgenden Erfahrungsbericht erzählt Manuel von seinen Erfahrungen im dualen Studium BWL - Spedition, Transport und Logistik, das er an der DHBW Mannheim und bei einem Baumarkt absolviert.
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Erfahrungsbericht von Manuel
Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:
Ich wollte eine persönliche Weiterbildung zu einem akademischen Grad, ohne dabei die Praxis zu verlassen. Ich habe aber auch hauptsächlich wieder die berufliche Nähe gesucht, da ein Vollzeitstudium an einer Fachhochschule nicht mehr in Frage kam (ich war zu Beginn 26 Jahre alt). Ich brauchte etwas, worin ich mich vergleichen konnte und meine Erfahrungen (Theorie) anwenden konnte (Praxis).
So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:
Im Vorstellungsgespräch konnte ich mich dann besser beweisen, weil ich meine Erfahrung als ausgebildeter Logistiker vorzeigen konnte, statt in irgendwelchen Assessment-Center-Gruppenarbeiten Flip-Charts zu malen oder ähnliches.
Es ergaben sich für mich drei Optionen:
- Duales Studium (Prio A)
- Fernstudium neben dem Job (Prio B)
- und/oder Studium über die Bundeswehr (Wirtschaftsstudium inkl. Journalismus, hat mich durch die Vorbedingung des Journalismus abgeschreckt - bin kein Schreiberling)
Beim dualen Studium habe ich dann gezielt zuerst die verschiedenen Hochschulen recherchiert (drei Kandidaten) und mich letztendlich auf die beste (DHBW) fokussiert. Dort habe ich mir dann alle Partnerfirmen angeschaut und mich über deren Homepages beworben (Onlinebewerbung, Email, Online-Test, Anrufe).
Aus meinen geschätzt 60 Bewerbungen (ist mit Fachabi etwas schwierig gewesen) wurde ich dann sechsmal zu Assessment-Centern (Globus, DM, DB, Dachser, MAN,...) eingeladen und einmal zum Vorstellungsgespräch (aktuelles Unternehmen).
Im Vorstellungsgespräch konnte ich mich dann besser beweisen, weil ich meine Erfahrung als ausgebildeter Logistiker vorzeigen konnte, statt in irgendwelchen Assessment-Center-Gruppenarbeiten Flip-Charts zu malen oder ähnliches.
Nach diesem Vorstellungsgespräch (zum Kennenlernen) folgte ein zweites Gespräch mit dem Leiter der Logistik. Dieses war das gefühlt schwierigste Vorstellungsgespräch meines Lebens. Er hat mich hart rangenommen und herausgefunden, wer ich wirklich war und was meine Ziele sind. Vor allem wollte der Logistikleiter mich mit Jobangeboten aufgrund meiner Ausbildung ständig vom Kern des Vorstellungsgespräches ablenken, um mehr aus mir herauszukitzeln.
So läuft mein duales Studium ab:
Die Praxisphasen sehen einen ständigen Wechsel der Abteilungen vor. Fast jede Praxisphase hat zwei Module (eine Abteilung pro Modul) inklusive eines dokumentierten Feedbackgesprächs. Vom Umfang her werden fast alle Abteilungen, welche in dem Studium vorgesehen sind, durchlebt und sind sehr gut mit der Theorie verknüpfbar. Es entstehen aber Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis, wenn Abteilungen durchlebt werden, bevor sie in der DHBW dran kommen.
Die Wechsel zwischen beiden Phasen finden/fanden alle drei Monate statt, in den höheren Semester (5.+6. Semester) dann aufgrund der Anfertigung der Bachelorarbeit im Halbjahrestakt (12 Wochen im Unternehmen).
Klausurphasen sind immer am Ende der Theoriephase und meistens eine harte Zeit - das viele Lernen ist teilweise richtig hart (Zeitmanagement, Soziales Leben) und meiner Meinung nach für das Langzeitgedächtnis nicht so geeignet - Vorteil hierbei ist, dass der Stoff vorgegeben ist und man sich wirklich nur noch auf das Lernen konzentrieren kann.
Meine Tipps für Studieninteressenten:
Am besten über die Hochschul-Webseite ein bzw. mehrere potenzielle Partnerunternehmen aussuchen und sich dann über die Homepage der Unternehmen bewerben.
Die Bewerbungsphasen sind meistens zwischen Juni und Januar. Am besten über die Hochschul-Webseite ein bzw. mehrere potenzielle Partnerunternehmen aussuchen und sich dann über die Homepage der Unternehmen bewerben.
Was sollte man mitbringen:
- Interesse am Studiengang (macht ja sonst keinen Spaß -> höhere Lernmotivation)
- gutes Zeitmanagement und Motivation (sonst braucht man das duale Studium erst gar nicht anfangen, wenn man alles auf sich zufliegen lassen möchte, so wie auf der Realschule/Gymnasium)
- Um erfolgreich zu studieren: Gute Selbstorganisation
Danke, Manuel, dass du dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast!