Wenn du dich für ein duales Studium Gastronomie bzw. Gastronomiemanagement entscheidest, müssen sich logischerweise auch die Hochschulen und Praxispartner/innen deiner Wahl für dich entscheiden. Es gibt einige Voraussetzungen, die du im Allgemeinen erfüllen solltest bzw. musst und Abläufe im Bewerbungsverfahren, die wichtig für dich sind.
Studienplatz finden
Bei der Bewerbung für ein duales Studium gibt es grundsätzlich zwei Wege: Du bewirbst dich direkt bei einem Unternehmen, das duale Studienplätze anbietet, und bekommst über deren Zusage einen Platz an seiner Partnerhochschule. Es kann also sein, dass du bereits eine Zusage von einem Unternehmen brauchst, um dein Studium anzutreten. Oder du bewirbst dich zunächst an einer Hochschule für den Studiengang deiner Wahl. Die Hochschulen, die ein duales Studium Gastronomie anbieten, haben in der Regel bereits bestehende Kooperationen mit Praxispartnern, an die deine Bewerbung dann zur Prüfung weitergeleitet wird. Auch eine vermittelnde Beratung seitens deiner Hochschule ist möglich, wenn auch ein Luxus, den es nicht immer geben wird.
In der Regel steht es dir zudem frei bzw. wird es sogar gerne gesehen, wenn du dich auch eigeninitiativ bewirbst. Vielleicht hast du auch bereits in einem Unternehmen ein Praktikum absolviert oder gejobbt und fühlst dich dort so wohl, dass du weiterhin dort arbeiten möchtest.
Good news: Es gibt prinzipiell auch die Möglichkeit, dir einen Praxispartner suchen, der noch nicht mit deiner Hochschule kooperiert, solange natürlich das Unternehmen den Kriterien der Hochschule entspricht und das Unternehmen bereit ist, dein duales Studium zu unterstützen. Für die Suche nach Hochschule und Unternehmen haben wir noch weitere Tipps für dich in unserem Artikel "Wie finde ich Unternehmen und freie Studienplätze?".
Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen
Auf Seiten der Hochschule ist die erste Voraussetzung naheliegenderweise deine Hochschulzugangsberechtigung. Das ist also deine Hochschulreife (Abitur) oder auch Fachhochschulreife. Auch fächergebundene (Fach-)Hochschulreifen können für die Zulassung akzeptiert werden.
Außerdem gibt es berufliche Fortbildungen, die dich genauso hochschulreif machen, zum Beispiel wenn du bereits eine Ausbildung gemacht und eine Aufstiegsfortbildung erfolgreich absolviert hast, etwa zum staatlich geprüften Techniker oder zum Meister. Bei manchen Hochschulen ist es zudem erforderlich, an einem Zulassungstest teilzunehmen.
Ein bestimmter N.C. ist für ein duales Studium Gastronomie in der Regel keine Voraussetzung für die Zulassung an der Hochschule, wobei es den Hochschulen natürlich freisteht, dies jederzeit zu ändern. Es kann vereinzelt gefordert sein, dass du deine „schwächeren“ Fächer durch eine erneute Belegung an der Uni aufbesserst. Außerdem wird auch die Mehrzahl der Unternehmen einen Blick auf deinen Notendurchschnitt werfen. Umso wichtiger ist deshalb deine aussagekräftige Bewerbung, wie man so schön sagt. Hier findest du Tipps zum Bewerbungsschreiben für ein duales Studium.
Auch ohne diese genannten Qualifikationen kannst du in bestimmten Fällen ein duales Studium beginnen, zum Beispiel wenn du eine abgeschlossene Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung mitbringst. Gegebenenfalls musst du dich dann noch einer Eignungsprüfung unterziehen.
Gute Englischkenntnisse sind für eine international agierende Branche wie die Gastronomie von großem Vorteil, fachspezifisches Englisch ist auch oft Teil deines Lehrplans. Mitunter kannst du an der Uni auch noch weitere Sprachen lernen, wie etwa Spanisch, was sich immer gut im Lebenslauf macht.
Für die spezifischen Kriterien deines Wunschtandems informierst du dich am besten immer direkt an der Hochschule/beim Unternehmen. Achte unbedingt auch immer darauf, welche Bewerbungsfristen die Hochschulen und Unternehmen setzen und wie der genaue Ablauf der Immatrikulation ist, damit du die Schritte in der richtigen Reihenfolge und im vorgegebenen zeitlichen Rahmen durchlaufen kannst! Es ist gut möglich, dass du dich früher um deine Bewerbungen kümmern musst, als es die „Nur“-Studierenden tun.
Persönliche Anforderungen
Generell gilt für ein duales Studium, dass du dich aller Voraussicht nach nicht langweilen wirst: Während deiner Studienkarriere bist du entweder an der Universität oder im Unternehmen, und Lernen muss man zwischendurch ja auch noch. Natürlich wirst du auch Urlaubszeiten haben, aber diese ähneln mehr den Urlaubsmodellen von Arbeitnehmer/innen als denen von Studierenden.
Deshalb gibt es einige generelle persönliche Eigenschaften, die für dich von Vorteil sein können, zum Beispiel:
- Belastbarkeit
- gutes Zeitmanagement
- Ausdauer
- guter Umgang mit Stress und sich selbst
Für ein duales Studium Gastronomie kommen dann noch spezifischere Dinge hinzu:
- Großes Interesse an Gastronomie und Eventplanung
- Geduld und Freundlichkeit, denn Arbeitstage in der Gastronomie sind oft lang und Gäste nicht immer zu 100 Prozent charmant
- Organisationstalent und Pragmatismus
- Logisches und mathematisches Talent für die betriebswirtschaftlichen Lerninhalte (wobei du keine Angst haben solltest, wenn Mathe nicht dein Lieblingsfach in der Schule war, man kann vieles besser lernen, wenn es in einem neuen und mitunter konkreteren Kontext erscheint)
- Kreativität und innovatives Denken, schließlich ist die Gastronomie auch eine innovative Branche