Duales Studium Logistik

In jedem dualen Studium Logistik wirst du betriebswirtschaftliche Grundlagen erlernen sowie tiefe Einblicke in die Teilbereiche der Logistik erhalten. Timing ist das A und O, denn die Logistik ist dazu da, um Waren und Güter von A nach B zu bringen. Dafür müssen Fristen und Termine eingehalten, Verträge abgeschlossen, Kühlketten und Lieferketten beachtet werden. Und kostengünstig muss das Ganze auch noch sein, damit die Unternehmen verdienen und die Endkunden nicht zu viel bezahlen ... Und wenn dann doch was schief geht, müssen Logistiker/innen wissen, wo sie rechtlich stehen, wie sie umplanen können und welche Möglichkeiten ihnen dabei offen stehen. 

Wie gut, dass du über ein duales Studium nachdenkst! Das theoretische Fachwissen lernst du an der Hochschule und die Einblicke in den Alltag, wo es mitunter auch mal stressig werden kann, die bekommst du in den Praxisphasen im Unternehmen. 

Zu den typischen Studieninhalten eines Lehrplans zählen folgende Themen:

• Grundlagen der BWL
• Finanzen und Controlling
• Rechnungswesen
• Human Resources (Personalmanagement)
• Marketing
• Unternehmensführung
• Projektmanagement
• Logistikmanagement
• Supply Chain Management
• Distributionslogistik
• Beschaffungslogistik
• Informationslogistik und E-Commerce
• Lagerführung und Bestandsmanagement

Jedes Studium bietet dir auch die Möglichkeit Schwerpunkte zu legen. Gerade im Logistik Studium können diese sehr unterschiedlich ausfallen, was du schon allein daran siehst, wenn du einen Blick in unsere Hochschul- und Unternehmensdatenbank wirfst. Mach dir also vorher Gedanken, ob und welche Richtung dich im besonderen interessiert und bewirb dich dann bei den passenden Hochschulen und/oder Unternehmen.

Bevor du dich bei Unternehmen oder Hochschulen bewirbst, prüfe, ob du die notwendigen Voraussetzungen erfüllst.

Voraussetzungen von Unternehmen und Hochschulen

Egal, ob du dich bei einer Hochschule oder einem Unternehmen für ein duales Logistik Studium bewirbst, du brauchst eine Hochschulzugangsberechtigung, also das Abitur oder Fachabitur (inkl. schulischen und praktischen Teil). Weil duale Studienplätze begehrt sind und Unternehmen motivierte Bewerber suchen, sollte dein Zeugnisdurchschnitt nicht allzu schlecht sein. Dabei kommt es vor allem auf die Hauptfächer an: Mathe, Deutsch, Englisch. Denn das Logistikmanagement verlangt ein solides Verständnis von Zahlen, schließlich geht es hier auch viel um BWL. Gutes Englisch ist vor allem in international agierenden Unternehmen sehr wichtig.

Persönliche Anforderungen

Die beiden wichtigsten Fähigkeiten haben wir schon angesprochen: Mathe- und Englischkenntnisse sollten im besseren Bereich sein, um einen dualen Studienplatz zu erhalten, aber auch um nicht im Studium zu verzweifeln. Darüber hinaus kannst du mit Interesse an technischen Vorgängen oder IT-Themen punkten. Denn im Studium werden dir hin und wieder auch ingenieurwissenschaftliche und wirtschaftsinformatische Fragestellungen begegnen, wenn auch nur im Zusammenhang mit anderen Themen der Logistik. Grundsätzlich solltest du einfach Lust haben, in die komplexe Welt der Logistik mit all ihren Anforderungen an die unterschiedlichen Akteure einzutauchen und Problemlösungen entwickeln zu wollen.

Ein Vorteil des dualen Studiums ist die Zahlung eines monatlichen Gehalts. Werfen wir also einen Blick auf die Gehälter von dualen Logistik-Studierenden. Machst du neben deinem Bachelorabschluss noch eine Berufsausbildung, befindest dich also in einem ausbildungsintegrierenden Studienmodell, kann es sein, dass dir dein Arbeitgeber das tarifliche Ausbildungsgehalt der Branche zahlt.

Für die Ausbildung zum/r Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung sah das Gehalt nach der tariflichen Ausbildungsvergütung 2020 durchschnittlich so aus (brutto):

(Quelle: Datenbank Ausbildungsvergütungen des Bundesinstituts für Berufsbildung)

Da es aber keine gesetzliche Regelung über die Gehaltshöhe von dual Studierenden gibt, ist hier quasi alles möglich. Die obenstehende Tabelle macht auch noch einen anderen Punkt deutlich: Die Gehälter sind durchaus davon abhängig, in welchem Teil Deutschlands du studierst bzw. wo du deine Ausbildung absolvierst. In Ostdeutschland fallen die Gehälter tendenziell geringer aus, dort sind aber die Lebenshaltungskosten niedriger als beispielsweise in Westdeutschland.

Manche Unternehmen veröffentlichen die Gehälter auf ihren Webseiten. In der folgenden Tabelle siehst du, was Unternehmen, die ein duales Logistik Studium anbieten, ihren Studierenden zahlen und welche Zusatzleistungen sie unter anderem bieten. Und du siehst auch: die Gehälter unterscheiden sich wieder stark von den tariflichen Ausbildungsgehältern. Beachte: Diese Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Beispielgehälter im dualen Studium Logistik

Stand: Mai 2021

Des Weiteren haben wir uns umgehört und duale Logistik-Studierende anonym gefragt, was sie verdienen. Lies hier, was sie von ihrem Arbeitgeber für Vergütungen und weitere Leistungen erhalten:

Du siehst – die meisten dualen Logistik-Studenten verdienen mindestens 800 bis 1.000 Euro brutto im ersten Jahr, manchmal sogar noch mehr. Da die meisten Unternehmen auch die Studiengebühren übernehmen und teilweise sogar noch attraktive Zusatzleistungen bieten, kann man davon in der Regel schon ganz gut leben.

Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Es gibt verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Falls du dich damit noch nicht auskennst, solltest du unbedingt unseren ausführlichen Ratgeber zu Studienmodellen und unseren Artikel zu Zeitmodellen lesen.

Wie geht es nach dem dualen Studium Logistik weiter? Grundsätzlich kannst du positiv in die Zukunft schauen. Denn viele Unternehmen haben von Beginn an das Ziel, dich weiter im Unternehmen zu beschäftigen. Die Chance auf eine direkte Übernahme steht also sehr gut. Teilweise verpflichten Betriebe ihre dualen Studierenden sogar dazu, für eine gewisse Zeit nach dem Bachelorabschluss im Betrieb zu bleiben.

Berufe für Logistiker/innen

Wie es dann konkret für dich weitergeht, hängt ganz von deinen Stärken und natürlich offenen Stellen im Unternehmen ab. Mit deinem Fachwissen kannst du Tätigkeiten als Logistikmanager/in, Supply Chain Manager/in, Disponent/in, Logistik-Ingenieur/in oder IT-Fachkraft für Logistik übernehmen. Es gibt unendlich viele Jobs für Logistiker/innen. Diese können – und dann kommt es eben auf deine Studienschwerpunkte und individuellen Interessen an – betriebswirtschaftlich, informationstechnisch oder sogar ingenieurwissenschaftlich geprägt sein.

Logistikmanager/innen beispielsweise kümmern sich um die Planung, Steuerung und Optimierung von Betriebsabläufen. Sie analysieren Prozesse hinsichtlich ihrer Effizienz und entwickeln Lösungen für Probleme im logistischen Ablauf. In diesem Job hat man gegebenenfalls auch Führungsverantwortung und kümmert sich um eine wirtschaftliche Einteilung des Personals und dessen Qualifikation. Logistikmanager/innen haben im Prinzip auf alles ein Auge, was die Logistik eines Unternehmens betrifft.

Ähnliche Aufgaben übernehmen Key-Account-Manager/innen, die für einen konkreten Teilbereich einer Abteilung verantwortlich sind. Hier kann die Überwachung von Bestellungen und der Einhaltung von Lieferzeitpunkten genauso zum Job gehören wie die Pflege von Kundenkontakten und der Vertrieb. Ein/e Key-Account-Manager/in ist Expert/in für seinen/ihren Bereich.

Ähnlich spezifisch ist eine Tätigkeit als Supply Chain Manager/in. Sie sind absolute Profis, wenn es um Güterflüsse geht. Sie sorgen dafür, dass jeder einzelne Schritt, den ein Gut oder eine Information nimmt, reibungslos und effizient erfolgt. Supply Chain Manager/innen koordinieren ganze Lieferketten und planen den Materialfluss. Die Analyse und Optimierung von Prozessen bestimmt ihre Arbeit.

Und dann gibt es natürlich noch viele andere Jobs, die spezifisches Know-how verlangen und in logistischen Unternehmen gebraucht werden: Projektmanager/innen haben den Blick für das große Ganze und können besonders gut planen und auswerten. Logistik-Ingenieur/innen verfügen über ein erstklassiges technisches Verständnis und sind in der Lage, Maschinen und anderen Techniken für ein Unternehmen zu entwickeln und einzuführen. IT-Fachleute wissen genau, wie sie logistische Prozesse computergestützt vereinfachen.

Typische Arbeitgeber

Klar, Logistiker/innen werden in Unternehmen wie Speditionen und bei Logistikdienstleistern gebraucht. Besondere Möglichkeiten ergeben sich dann noch bei Häfen, Binnenhäfen oder Flughäfen, die meistens in Großstädten vorzufinden sind oder eben am Meer. Darüber hinaus brauchen aber auch Industrie und Handel Expert/innen in der Logistik. Schließlich muss die Ware, die produziert oder verkauft wird, ja auch transportiert werden. Zu den weiteren potenziellen Arbeitgebern gehören aber auch Unternehmensberatungen und andere Dienstleister, die im Rahmen von Beratungstätigkeiten auf Logistik-Know-how zählen. Logistiker/innen werden also in sehr vielen Branchen gebraucht!

Wie viel verdienen Logistiker/innen?

Eine spannende Frage, die sich jeder Studierende jeder Fachrichtung stellt: Wie viel werde ich nach dem Studium verdienen? Nun, diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, es sei denn du arbeitest in einem Beruf, wo du grundsätzlich nach Tarif bezahlt wirst. Ansonsten lautet die Standardantwort: Es kommt drauf an. Worauf? Auf folgende Faktoren:

• Größe des Unternehmens
• Standort des Unternehmens
• Position und Aufgabenbereich
• Qualifikationen
• Geschick bei Gehaltsverhandlungen

Damit du dir nun aber einen Eindruck machen kannst, haben wir dir ein paar Zahlen rausgesucht; weisen dich aber darauf hin, dass sie nicht verbindlich sind und nur als Beispiel dienen sollen.

Beispielgehälter in der Logistikbranche

Quelle: gehalt.de

Wenn du dich für ausführliche Informationen zum Gehalt für Logistiker/innen interessierst, dann empfehlen wir dir einen Blick auf unserer Partnerportal Logistik-studieren.de zu werfen. Dort findest du einen Artikel zum Gehalt in der Logistikbranche, der verschiedene Gehaltsfaktoren unter die Lupe nimmt.