Physician Assistants sind Arztassistenten aber – wohlgemerkt – keine Assistenzärzte. Von der Qualifizierung her einzuordnen sind sie zwischen Ärzten und Pflegepersonal. Sie unterstützen die Ärzte bei ihrer Arbeit sowohl mit den Patienten, medizinischen Leistungen, aber auch im administrativen und organisatorischen Bereich. Alles was geschieht, muss dokumentiert werden und auch bei dieser Aufgabe unterstützen Physician Assistants die Ärzte.
Physician Assistants handeln auf Anordnung des Arztes und übernehmen delegierte Aufgaben. So entlasten sie Ärzte bei ihrer Arbeit und verschaffen ihnen mehr Zeit für wesentliche Aufgaben, zum Beispiel eine intensive Patientenversorgung. Außerdem sollen durch die Entlastung Überstunden reduziert und die Arbeitszeiten werden im besten Fall wieder „normal“ werden.
Mögliche Aufgaben
PAs übernehmen zum Beispiel die Anamnese, untersuchen Patienten und besprechen mit ihnen den Behandlungsplan, den sie zuvor mit geplant haben, und kommunizieren generell mit Patienten und Angehörigen. Sie assistieren dem Arzt bei Operationen oder nehmen kleine Eingriffe nach Anordnung des Arztes selbst vor. Zuvor sind sie dafür verantwortlich, den OP-Bereich vorzubereiten und zu desinfizieren.
Im administrativen und organisatorischen Bereich kümmern sich Physician Assistants um Dokumentationen und fachliche Protokolle, organisieren Verlegungen und übernehmen weitere Aufgaben, die an sie delegiert werden. Sie werden also mit hochqualifizierten medizinischen Aufgaben betraut, die ihnen zuvor vom Arzt übertragen wurden – der Verantwortungsbereich ist sehr groß.
Nicht nur in der Klinik oder in der Arztpraxis sind PAs zu finden. Genauso profitieren Rehakliniken sowie der vor- und nachstationäre Bereich von der noch jungen Berufsgruppe. Die Berufsaussichten sind also grundsätzlich gut, gerade weil sowohl Patienten wie Ärzte, Krankhäuser und auch die Politik einen großen Ärztemangel beklagen. Nicht nur, dass die Patienten unter lange Wartezeiten und kurzer Behandlung leiden, sondern auch die Ärzte leiden unter einem großen Druck, der auf ihnen lastet.
Mach dir bewusst, dass deiner Arbeit gesetzliche Grenzen gesetzt sind, denn auch wenn du viele Aufgaben von Ärzten übernimmst und sie entlastest, bist du kein Arzt! Du bist dem Arzt unterstellt und dieser trägt weiterhin die medizinische Gesamtverantwortung. Deine Arbeit ist vergleichbar mit der eines Assistenzarztes, nur dass du eben nicht eigenverantwortlich und selbstständig handeln darfst.
Gehalt
Mit dem Gehalt eines fertig ausgebildeten Physician Assistant verhält es sich wie mit dem Gehalt während des Studiums: Die Höhe des Gehaltes wird vom Arbeitgeber festgelegt. Häufig richten sich die Gehälter in Kliniken aber nach Tarifen, welche wiederum nach Qualifikation und Berufserfahrung gestaffelt sind. Auch der Standort, also beispielsweise Bundesland, Norddeutschland oder Süddeutschland spielt eine Rolle bei der Höhe des Gehaltes. Laut Stepstone liegt das Gehalt für Physician Assistants zwischen 34.400 und 46.600 Euro brutto im Jahr.